Nach hundert Jahren Bestehen verändert man sich. Die IFA hat sich von den ersten Radios bis zu den heutigen Smart Homes weiterentwickelt und spiegelt den Übergang von der analogen zur digitalen Technologie wider.
KI für alle
Beim Gang durch die Hallen der IFA 2024 war ein klarer Trend nicht zu übersehen: KI ist absolut überall.
Als KI im Jahr 2021 auf den Plan trat, erwarteten viele von uns, dass sie die Industrie revolutionieren würde. Aber konnten wir wirklich ahnen, wie schnell und gründlich sie sich in unserem Alltag etablieren würde?
KI war nicht nur eine Funktion - sie war die Grundlage. Unternehmen präsentierten KI-gestützte Innovationen, die nicht nur aktuelle Probleme lösten, sondern auch Bedürfnisse vorwegnahmen, von denen wir nicht einmal wussten, dass wir sie haben.
Nehmen Sie zum Beispiel die vorgestellten Smart-Home-Technologien. Wir sind von einfachen Geräten wie Videoanalysesoftware zu KI-gesteuerten Kühlschränken übergegangen, die ihren Inhalt überwachen und automatisch fehlende Zutaten für die nächste Mahlzeit bestellen. Oder Thermostate, die nicht mehr nur die Temperatur regeln, sondern als Teil eines Bienenstocks funktionieren und den Energieverbrauch in Ihrem Haus auf der Grundlage von Mustern optimieren, die Sie nicht einmal bemerkt haben.
Die Zukunft ist unbestreitbar bequem und faszinierend. Da wir KI in immer mehr Bereichen unseres Lebens und in unseren Häusern einsetzen, bleibt die Frage offen: Wie viel Kontrolle geben wir gerne ab? Und was vielleicht noch wichtiger ist: Werden wir sie überhaupt vermissen?
Zuhause per Fingerzeig.
Mit dem Aufkommen von KI verändert sich die Art und Weise, wie wir mit unseren Wohnräumen interagieren, und eines fällt auf: Bildschirme stehen im Mittelpunkt des Geschehens.
Obwohl Smart Homes einen Großteil unseres Alltags automatisieren können, ist es immer noch etwas Besonderes, selbst Entscheidungen zu treffen. Sei es das Dimmen des Lichts, um die perfekte Stimmung zu erzeugen, oder die Wahl der Temperatur, bei der wir uns gerade wohlfühlen.
Bildschirme und Apps sind das neue Tor zu unserem Zuhause geworden und bieten ein Maß an Verbindung und Kontrolle, das wir noch nie zuvor hatten. Dieser Trend war nicht zu übersehen - überall gab es Produkte mit Oberflächen, die das Aussehen und die Bedienung unserer Telefone widerspiegelten.
Schlau geschleudert
Lassen Sie uns einen Moment über Waschmaschinen sprechen. Wir alle haben schon einmal vor der Waschmaschine gestanden und versucht zu entscheiden, welche Einstellung die beste für den Wollpullover ist, den Sie zu Weihnachten bekommen haben. Egal, wie viele Waschprogramme und -methoden Ihre Maschine anbietet, es gab noch nie eine Garantie dafür, dass Ihre empfindlichen Teile nicht ruiniert werden.
Mit Deep Learning, KI-Sensoren und Gewichtsalgorithmen ausgestattete Maschinen sind heute in der Lage, Stoffart, Verschmutzungsgrad und Beladungsgewicht zu erkennen. Sie wählen automatisch das beste Waschmuster aus und nehmen dem Wäschetag das Rätselraten.
Die Zukunft ist jetzt niedlich
Dieses Jahr markiert einen aufregenden Meilenstein in einem wachsenden Trend: Kleine Roboterassistenten halten auf die charmanteste Art und Weise Einzug in unser Leben.
Im Laufe der Jahre haben wir einige große Sprünge im Produktdesign erlebt: Zuerst wurden Computer in alles integriert, dann kam das Internet der Dinge auf, und jetzt die KI. Aber was passiert, wenn KI klein wird?
Das Aufkommen dieser winzigen Roboterbegleiter wirkt wie eine nostalgische Anspielung auf die 90er Jahre, die den spielerischen Geist eines Genibo oder Tamagotchi mit den fortschrittlichen digitalen Assistenten, die wir heute kennen, wie Alexa und Siri, vermischt. Aber jetzt kommt der interessante Teil: Könnte die Verkleinerung dieser Assistenten in liebenswerte, tragbare Formen ihnen mehr Präsenz in unserem täglichen Leben verleihen, anstatt sie nur als körperlose Helfer zu sehen?
Vielleicht geht es bei dieser Entwicklung in kleinerem Maßstab darum, eine menschlichere Verbindung zu unserer Technologie herzustellen. Schließlich ist es eine Sache, ein sprachgesteuertes Gerät in einer Ecke des Hauses stehen zu haben, aber stellen Sie sich vor, ein niedlicher, interaktiver Roboter würde Ihnen folgen und in Echtzeit auf Ihre Bedürfnisse reagieren. Plötzlich ist KI nicht nur funktional, sondern auch persönlich.
Es sieht so aus, als wäre die Zukunft der Assistenz nicht nur intelligenter, sondern auch niedlicher, und vielleicht ist das der Schlüssel dazu, dass wir uns mit ihr anfreunden können und sie in unsere täglichen Routinen integriert wird.
Ein Versprechen an Nachhaltigkeit*
Bei all den großen Versprechungen für eine grünere und umweltfreundlichere Zukunft fragt man sich unweigerlich: Machen wir wirklich die nötigen Fortschritte, oder gibt es noch blinde Flecken?
*| Es ist kein Geheimnis, dass das Kleingedruckte manchmal komplexere Realitäten offenbart. Man sieht eine beeindruckende Behauptung, aber dann ist da ein kleines Sternchen. Was verbirgt sich dahinter? Oft weist es auf Herausforderungen hin, die uns die Frage stellen lassen, ob Nachhaltigkeit mehr ein Schlagwort als eine echte, messbare Wirkung ist.
Natürlich ist der Weg zur grünen Zukunft nicht ohne gewisse Hürden. Begriffe wie 'interne Forschung' oder 'im Vergleich zu Produkten mit schlechterer Leistung' sind unvermeidlich in der Entwicklung. Sie wirken zwar teils konstruiert, verdeutlichen aber den Ehrgeiz und die Ziele, an denen sich die Industrie orientiert – auch wenn diese noch nicht immer erreichbar sind.
Mit der Auslegung dieser Ziele, ist eines klar: Das Thema Nachhaltigkeit wird nicht verschwinden - es entwickelt sich weiter.
Dass Nachhaltigkeit bei Großveranstaltungen wie der IFA immer wieder im Fokus steht, zeigt den klaren Willen der Branche zur Verbesserung – auch wenn der Weg zum Ziel nicht immer der direkteste ist.
Alles im Griff?
Neben 100 Jahren IFA im Jahr 2024 wurde ein weiterer Meilenstein gefeiert - 20 Jahre seit der Einführung der kabellosen Handstaubsauger von AEG. Wenn man sich in der Ausstellung umsieht, wird klar, dass dieses schlanke Einhand-Design mit einem Stick heute zum Standard für Staubsauger geworden ist. Im Laufe der Jahre wurden sie mit leistungsfähigeren Akkus, besseren Filtern und größeren Docking-Stationen weiterentwickelt, aber das Design selbst? Das scheint sich auf lange Sicht zu halten und moderne Skulpturen im Haus zu bilden.
Da fragt man sich: Warum ist dieses spezielle Design zur Ikone geworden? Ist es praktischer? Der minimalistische Look? Oder ist es einfach das, was wir von modernen Staubsaugern erwarten?
Andererseits könnte mit dem Aufkommen der Staubsaugerroboter auch der Zenit der Popularität dieses Designs erreicht sein.
Eindrücke der Ausstellung
Die IFA 2024 war ein unglaublicher Erfolg, und das aus gutem Grund - sie markierte 100 Jahre bahnbrechender Innovationen. Um diesen Meilenstein zu feiern, präsentierte die IFA eine neue Corporate Identity, die ein Jahrhundert voller Leistung und Entwicklung würdigt. Wohlverdient!
Einige CMF-Trends
Von 3D-Elementen bis hin zu Kreisen, die kühne Statements abgeben, gab es keinen Mangel an Experimenten in jeder Richtung.
Ein Trend, der besonders auffiel, war das nahtlose Design. Die Displays waren so schön in die Produkte integriert, dass man fast überrascht war, wenn sie aufblinkten. Es war eine klare Hommage an den Minimalismus - Technologie wird unsichtbar, bis man sie braucht, und fügt sich mühelos in die Gesamtästhetik ein.
3D-Icons erleben ein Comeback
Die flachen, minimalistischen Symbole, an die wir uns gewöhnt haben, sind verschwunden; stattdessen sehen wir eine Verlagerung zurück zu Tiefe, Textur und Details. Es fühlt sich an wie eine Umkehrung des Trends aus den frühen 2000er Jahren, als skeuomorphe Designs zugunsten einfacher, flacher Icons aus dem Verkehr gezogen wurden - eine Entwicklung, die mit der Einführung des iPhones ihren Höhepunkt fand.
Aber jetzt wendet sich das Blatt wieder. Diese neuen 3D-Symbole sind lebendig und greifbar und verleihen digitalen Elementen eine lebensechtere Qualität. Sind wir bereit, wieder mehr Realismus in unsere digitalen Räume zu bringen?
O ja, so schleißt sich der Kreis
„Jetzt gehts rund“, sagt das Sprichwort - aber es stimmt! Kreise und runde Designs waren allgegenwärtig und setzten in allen Produktlinien ein klares Zeichen. Von gewölbten Bildschirmen bis hin zu runden Tasten und Schnittstellen - es scheint, als ob die Technikwelt das weichere, organischere Aussehen runder Formen zu schätzen weiß.