Das Überdenken der Art und Weise, wie wir Dinge herstellen, ist eine Herausforderung von globaler Bedeutung. Die K-2022 in Düsseldorf bot einen schönen Ausblick:

Die Kunststoff- und Kautschukbranche diskutierte endlich live über neue und fortschrittliche Konzepte.

Immer mehr Unternehmen setzen auf nachhaltige Ansätze. Digitalisierung, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft sind nur einige Themen, die behandelt werden. Die Branche entwickelt Lösungen für die globalen Herausforderungen unserer Zeit und bringt alle Beteiligten in einen Dialog über die neuesten Technologien und Materialien.

 

Jedes Produkt ist ein integraler Bestandteil eines umfassenderen Systems, und wir müssen in diesem Sinne weiterdenken. Einige Hersteller bezeichnen ihre Produkte und Materialien als recycelbar, was in der Theorie auch der Fall zu sein scheint. Doch leider können die Hersteller diese "neuen Alternativen" nicht recyceln, weil es noch keine geeignete Infrastruktur oder Ökosysteme gibt, um sie zu sammeln. 

 

Recyclingbetriebe bestätigten uns, dass diese trotz der erstaunlichen Entwicklungen immer noch verbrennen würden, wenn sie sie in ihren Anlagen sortieren. 

100% erneuerbare Küchenhelfer und -geräte von Philips and Borealis.

Kunststofflösungen der nächsten Generation: Für die Zukunft unserer Kinder sorgen.

 

Unser kollektiver Übergang zu einer vollständig kreislauforientierten Wirtschaft ist das wichtigste Handlungsfeld für diese Branche. Es ist notwendig, Materialien, ihre Bestandteile und Herstellungsprozesse zu analysieren, Lieferketten zurückzuverfolgen, Herstellungsbedingungen zu analysieren und Recyclingstrategien zu entwickeln.

Sandalen aus zwei TPU-Komponenten: Covestro

Zwei TPU-Teile sind nicht das, was diese Schuhe innovativ macht, sondern die Modularität, sowie die Information, dass sie zurückgegeben werden können und in einem Kreislauf bleiben. In diesem Fall kann die Sohle, die am stärksten abgenutzt wird, ausgetauscht werden - ebenso wie die Riemen.

Der mono-materielle Ansatz: Das Sitzkonzept von Evonik

Textilien, Schaumstoff und Hartkomponenten aus einem Material: Polyamid 12.

Die wesentlichen 

3R (Reduce, Reuse und Recycle) bleiben nach wie vor Zukunftsmusik, weil das Problem noch nicht aus der Sicht eines holistischen Ökosystems betrachtet wird. 

Die Entwicklung vieler großartiger Ideen und Technologien ist derzeit im Gange, aber diese müssen noch adäquat umgesetzt werden, um wirklich etwas zu bewirken.

Hier haben wir als Designer*innen eine enorme Rolle und eine spannende und anspruchsvolle Herausforderung: Produkte zu entwerfen, die dem Benutzer ein tolles Erlebnis bieten, sicher und natürlich stilvoll sind, aber auch eine "End-of-Use-Experience" bieten. Wann immer wir ein Produkt entwerfen, denken wir darüber nach, was morgen passiert, wenn es entsorgt wird, und wie wir sicherstellen können, dass dies immer möglich sein wird.