Die Zukunft der Additive Manufacturing entdecken
Additive Manufacturing (3D-Druck in höheren Stückzahlen) stand im Fokus der Formnext. Präsentiert wurden Lösungen für komplette Produktionslinien: 3D Druck (immer schneller, immer präziser, immer besserer Materialien), Reinigen (Entfernen von Granulat/Stützstrukturen/Gießharz), Oberflächenbearbeitung (Schleifen, Polieren) zum Teil mit automatisierten Entnahme- und Zuführsystemen.

Einzelanwendungen sind längst etabliert
Der Einzelanwender, die Desktoplösung für das Entwicklungsbüro, die Maker-Lab-Szene mit ihrem quirligen Lifestyle, dies alles tritt auf der Formnext völlig in den Hintergrund. Sie gelten als etabliert und kommen nur noch am Rande vor.


Metalldruck stark im Kommen
Im Mittelpunkt der Messe stand der Metalldruck. Hier finden zur Zeit die größten Fortschritte hinsichtlich Geschwindigkeit und Präzision statt.
Metalldruck immer rentabler
Beim AM-Metalldruck wird die Rentabilitätsschwelle immer früher erreicht, da die etablierten Verfahren vergleichsweise teuer sind.


Metall-Flüssigdruck
Xerox will ab Januar mit dem neuartigen Verfahren „Metal Liquid Printing“ in den Markt eintreten. Da es sich bei Xerox um einen großen Player mit hohem Innovationspotential handelt, kann diese Entwicklung vielversprechend sein.
Postprocessing im Fokus
Um Metalldruck als Verfahren über die Anfertigung von einzelnen Prototypen hinaus zur Kleinserienfertigung zu etablieren, wird das Postprocessing immer wichtiger.
Reinigen (Entfernen von Granulat/Stützstrukturen/Gießharz) und Oberflächenbearbeitung (Schleifen, Polieren) werden zu Produktionslinien zusammengefasst, zum teil mit automatischen Zuführund Entnahmesystemen.


Comeback der Stereolitografie
Auf der Messe standen Kunststoff- Verfahren eher am Rande. Sie haben sich offenbar etabliert, die Fortschritte sind nicht mehr so groß. Ausgerechnet die Stereolithografie erlebt ein Comeback.
Als ältestes Verfahren galt es lange anderen Verfahren (PDM, Lasersintern, HP Multijet-Print…) unterlegen. Inzwischen hat sich die Qualität von Stereolithografie um ein Vielfaches verbessert und die Kosten sind stark gesunken.
Softmaterialien
Weiche Kunststoffe mit hoher Rückstellkraft finden im Additive Manufacturing bereits heute bei Sportschuhen Anwendung. Hier können im Sohlenbereich Geometrien und Materialeigenschaften realisiert werden, die so in herkömmlichen Herstellverfahren nicht möglich sind.

Eine Branche etabliert sich
Ehemalige Start-Ups sind, so sie überlebt und sich durchgesetzt haben, zu mittleren bis größeren Firmen aufgestiegen. Produktdesign, Standgestaltung und Vertriebspersonal wirken durchgängig professionell.
Weiterhin gibt es viele Nischenanwendungen (Auftragsschweißen, Beton-3DDruck…) und Spezialmaterialien (Titan, Nickel, Keramik, Materialkombinationen…), die ihre Anwendungen, wenn auch in viel kleinerem Rahmen, finden.


Big Players
Große Materialhersteller haben die Bedeutung des Marktes erkannt und sind teilweise zum ersten Mal auf der Messe vertreten.
Additive Manufacturing (AM) wird in absehbarer Zeit nicht die etablierten Herstellverfahren ersetzen, jedoch auf mittlere bis lange Sicht durch Steigerung von Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Qualität zu einer ebenbürtigen und zum Teil überlegenen Verfahrenstechnik weiterentwickeln.
Zur Zeit handelt es sich bei AM noch um eine Nischenanwendung, deren Nischen In naher Zukunft immer größer werden.
Die Entscheidung für Additive Manufacturing gegenüber etablierten Produktionsverfahren fällt immer dann, wenn es seine besonderen Vorteile ausspielen kann. Bei jedem Anwendungsfall muss die Abwägung individuell getroffen werden. Unsere Aufgabe als Designunternehmen besteht darin, diese Entwicklungen für unsere Kunden im Auge zu behalten.